Keller des IV. Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov
Die umfangreichen Kellerräume unter dem IV.
Schloßhof des Schlosses Český Krumlov nehmen den ganzen
Grundriß des Schloßhofes und der umliegenden Flügel des Objektes
Schloß
Nr. 59 - Obere Burg ein. Sie entstanden an der Stelle der
ehemaligen Vorburg als eine notwendige Ausgleichung des abfallenden
Terrains und des Burggrabens, der sich im Raum des großen gewölbten
Kellers unter dem IV. Schloßhof befand. Erst auf der so künstlich
gebildeten "Platte" konnten folglich die Flügel des neuen Palastes
aufgebaut werden. Über diese bedeutende Umbauten erfahren wir auch
aus den zeitgenössischen schriftlichen Quellen. Es blieb der
Vertrag vom 2. Januar 1447 zwischen Ulrich II. von Rosenberg und
den Tonverarbeitern Baroch und Mníšek aus Hořepník erhalten, daß
sie "hinten den Mantel von unten und auch oben des Bodens über den
ganzen Mantel und die Querwände so, wie es gelattet und vergittert
ist, umkleben (verkleiden) sollen. Und dieses Kleben soll von allen
Seiten außen und innen dick sein, damit die Stützpfeiler verdeckt
und mit dem Ton ausgeglichen werden und die Seite vom Feld dicker
umklebt werden soll, als die zur Burg."
Es entstanden so monumentale dreistöckige Keller, die aber im Bezug auf die Umgebung teilweise auch über dem Niveau des Schloßhofes sind. Es wird erzählt, daß zweimal - in den Jahren 1394 und 1402 - in einem der Keller der böhmische König Václav (Wenzel) IV. gefangen gehalten wurde. Davon wird auch die Benennung dieser Räume - "Wenzelskeller", die bis heute benutzt wird, abgeleitet. In der Gegenwart werden hier unter dem Patronat der Agentur des tschechischen keramischen Designs regelmäßig internationalle Ausstellungen des keramischen Schaffens veranstaltet, die im Laufe der touristischen Hauptsaison öffentlich zugänglich sind.
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(ds)