Schloß Nr. 177 - sog. Renaissancehaus

Schloss Nr. 177 - das sog. Renaissancehaus Lokalisierung :
Das sog. Renaissancehaus befindet sich auf dem V. Schloßhof des Schlosses Český Krumlov, wo es direkt anschließt an den westlichen Teil des Schloßtheaters. Es schließt so den Komplex der Schloßgebäude von der Seite des Schloßgartens in Český Krumlov ab.

Objektbeschreibung :
Das Gebäude ist in zwei Flügel geteilt. Der kleinere (Hof-) Flügel ist in nördliche Richtung orientiert, der größere einstöckige Flügel in südliche Richtung. Das ganze Objekt ist bedeckt von einem Walmdach mit Dacherkern. Das eigentliche Gebäude hat keine Keller, aber es besteht aus diesem der Zugang zu den ehemaligen Weinkellern, die schon außerhalb des Gebäudes liegen.

Bauhistorische Entwicklung :
Der älteste Teil des Gebäudes ist die Stirnwand im Erdgeschoß, in Richtung Schloßgarten. Es sind dies Überreste einer gotischen Befestigung aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Erdgeschoß befindet sich auch ein geräumiger barocker Pferdestall mit einem Tonnengewölbe. Die weiteren Räumlichkeiten des Erdgeschosses, außer dem nördlichen barocken Flügel, stammen aus der Renaissance, eingedeckt mit den ursprünglichen Gewölben.

Schloss Nr. 177 - sog. Renaissancehaus, Depositorium der Prospekte des Barockschlosstheaters, 2000, Foto: Stanislava Slavková

Das Obergeschoß, das schon ein barocker Anbau ist, hat nach der vor kurzem stattgefundenen Rekonstruktion eine sehr veränderte Disposition. Nur im südlichen Teil blieben drei Rokokozimmer mit der ursprünglichen Ausmalung erhalten. Der Dachstuhl wurde bei dieser Rekonstruktion gehoben und umgebaut. Durch den Dachstuhl führt dann der Verbindungsgang, der das Schloß mit dem Schloßgarten verbindet.

Bedeutende architektonische Details :
Ein bedeutendes architektonisches Detail ist der barocke Pferdestall selbst. Beim mittleren Fenster ist ein Wasserbehälter mit reicher Profilierung angebracht, der zweifelsohne der ursprüngliche ist, aus dem Barock. Die gegenüberliegende westliche Wand des Pferdestalles ist regelmäßig gegliedert durch 22 Nischen mit gemeißelten Steintrögen.

Schloss Nr. 177 - das sog. Renaissancehaus, erneuertes Interieur, Dachstühle, foto:  Ladislav Pouzar

Geschichte der Bewohner :
Den ursprünglichen Zweck und auch die Entstehungszeit des Objektes kennen wir nicht. Sicher ist, daß an dieser Stelle ursprünglich eine gotische Befestigung stand. Eine weitere Erwähnung aus dem Jahre 1597 führt das Graben des Kellers an, aber es ist nicht klar ob darüber schon das Renaissancehaus stand oder nicht. In den Jahren 1680- 1682 wurde "beim Renaissancehaus" ein Theater errichtet. So erwarb das Haus eine neue Nutzung als betriebliches Hinterland des neuen Gebäudes. In dieser Zeit diente es schon als Waschküche und Küche. Im Jahre 1750 - 1752 wurde durch den Schwarzenberger Baumeister J. Fortini der Pferdestall errichtet, der nördliche Flügel dazugebaut und ein Stockwerk angebaut. Im Obergeschoß wurden Wohnungen geschaffen. Aus den erhaltenen Aufzeichnungen wissen wir, daß hier zum Beispiel der herrschaftliche Wirtschaftsbereiter Jouze und der Heizer wohnten. In den Wohnungen des Renaissancehauses wohnten weiterhin die fürstlichen Beamten bis zum Jahre 1947.

Heutige Nutzung :
Das Haus wurde noch bis vor kurzer Zeit zum Wohnen genutzt, dann machte es eine Rekonstruktion durch. Gegenwärtig wird das Objekt umgestaltet in ein Museum des Schloßtheaters (Museum des Schloßtheaters im sog. Renaissancehaus) und ein Depositar für die Aufbewahrung der Originale aus dem Schloßtheater.

Schloss Nr. 177 - sog. Renaissancehaus, Sonnenuhr an der Südstirnwand, 2000, Foto: Lubor Mrázek

(ds)