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Der Orchesterraum des Schloßtheaters

Orchesterraum des Schlosstheaters in Český Krumlov, grafisches Blatt mit dem Orchesterraum und der Szene im Jahre 1758 Die Besetzung und die Struktur eines Orchesters im 17. und 18. Jahrhundert unterschied sich wesentlich von den heutigen Gepflogenheiten. Die Orchester wurden vor allem nicht im heutigen Sinne des Wortes dirigiert. Der Kapellmeister saß am Cembalo und mit seinem Spiel leitete er gemeinsam mit dem ersten Violinespieler das Spiel des gesamten Ensembles. Diese Art der Leitung spiegelte sich selbstverständlich darin wider, wie das Orchester saß. Das Cembalo wurde in den größeren Orchestern oft auch zweimal besetzt und beide Instrumente wurden dann einander gegenüber plaziert an beiden Enden des Orchesterraumes. Die übrigen Instrumente bildeten zwei Reihen zwischen den Cembalos und zwar so, daß die erste Reihe (1.Violine, Viola und Oboe) mit dem Rücken zum Publikum saß und mit der Stirn zur Bühne, die zweite Reihe (2. Violine, Viola und Oboe) im Gegensatz dazu mit dem Rücken zur Bühne und mit der Stirn in den Zuschauerraum. Die Baßinstrumente, die gemeinsam mit dem Cembalo gewissermaßen die rhythmische Gruppe des Barockorchesters bildeten (das sog. basso continuo), waren zu beiden Seiten des Cembalos verteilt und plaziert.

Der Orchesterraum des Krumlover Theaters ist dadurch interessant, daß sich hier ein einzigartiges beidseitiges längliches Notenpult erhalten hat, dessen Form und Größe die oben angeführte Anordnung des Orchesters voraussetzt. Bisher gelingt es, im Orchesterraum die Beleuchtung des ursprünglichen Barocktyps einzuhalten, die benutzt wird bei Probeproduktionen im Schloßtheater.

Originales Notenpult im Orchesterraum  im Schlosstheater in Český Krumlov

Barockes Theaterkostüme aus dem Depositorium des Schlosstheaters in Český Krumlov   Orchesterraum des Schlosstheaters in Český Krumlov,  experimentelle Produktion im Orchesterraum

(om)