Das Schwarzenberger Schloßtheater im 18. Jahrhundert
Nach dem Tode Johann Christians I. von Eggenberg im Jahre 1710 sinkt in der Schloßgesellschaft das Interesse für das Theater, und erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts und in der zweiten Generation der neuen Besitzer, der Fürsten zu Schwarzenberg, belebt sich das Interesse für die Theaterkultur. In den Jahren 1765 - 1766, unter der Herrschaft Josef Adams zu Schwarzenberg, wurde im Zusammenhang mit dem großzügigen Umbau des Krumlover Schlosses auch das Gebäude des ursprünglichen Eggenberger Theaters umgebaut. Das Projekt wurde wahrscheinlich von Andreas Altomonte geschaffen, der unter anderem auch als Theaterarchitekt am kaiserlichen Hof in Wien arbeitete.
Im Januar 1766 wurde in fürstliche Dienste der Theaterzimmermann Lorenz Makh aus Wien aufgenommen, der schon seit Dezember 1765 an der inneren Holzarchitektur des Theaters arbeitete. Aus dem Bericht des Schloßhauptmannes vom 15. Januar 1766 ist zu entnehmen, daß in dieser Zeit die Decke des Zuschauerraumes, der Fußboden der Bühne und die Hubwinde für das Aufziehen der Theatervorhänge fertig waren. Gleichzeitig begann der Tischler die Kulissenrahmen anzufertigen.
Was das architektonische Projekt des Theaters anbelangt, ist den Archivquellen zu entnehmen, daß der Zuschauerraum aufgrund von Zeichnungen des Johann Nepomuk zu Schwarzenberg, des fürstlichen Sohnes des damaligen Besitzers, angefertigt worden war. Seinen Entwurf kritisierten die Maler von Theaterdekorationen Hans Wetschel und Leo Märkel, die aus Wien eingeladen waren. Ihre Ansicht wurde aber nicht in Erwägung gezogen.
Aus dieser Zeit, das heißt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, blieb bis in die heutige Zeit in fast unbeschädigtem Zustand der ursprüngliche Theaterfonds erhalten. Und das sowohl in Objekten (Gebäude, Zuschauerraum, Orchesterraum, Bühne, Maschinerie, Dekorationen, Kostüme, Requisiten, Beleuchtungstechnik, Feuerlösch- und Signaltechnik) als auch in schriftlichen Dokumenten (Libretti, Szenare, Texte, Partituren, Notenmaterial, Inventare, Rechnungen, Anweisungen, Korrespondenz und eine weitere reichhaltige archivalische Dokumentation), und in Bildmaterial (Sammlungen von Kostümentwürfen, szenischen Realisierungen, Plänen, Porträts von Mäzenen u.ä.)
Weitere Informationen :
Schwarzenberger
Sammlung von Theatralien und Repertoire des Theaters
Ausstattung
des Schloßtheaters
Disposition
des Gebäudes des Schloßtheaters
(om)