Schloß Nr. 59 - Kleine Burg

Schloss Nr. 59 - Kleine Burg, Gesamtansicht der Kleinen Burg mit dem Schlossturm Lokalisierung :
Die Kleine Burg, der älteste Teil der Burg von Český Krumlov, ruht auf einem steil über dem Fluß Vltava aufsteigenden Felsen. Das Objekt des II. Schloßhofes des Schlosses ist einstöckig, mit Satteldächern mit gebrannten Dachziegeln gedeckt. Die Hauptgestaltungselemente der Stirnseiten der Kleinen Burg sind ihre Renaissanceverzierung, obwohl der Palastkern gotisch ist.

Objektbeschreibung :
Die Anordnung zeigt vier Flügel auf einem quadratischen Grundriß, in dessen Südostecke der Schloßturm steht (Schloß Nr. 59 - Schloßturm). Am ältesten erscheint der Nord-Süd-Flügel auf der Westseite, und auch der Südflügel ist gotisch. Ein entdecktes vermauertes Fenster zeigt an, daß die Deckenhöhe zu dieser Zeit unterschiedlich von den heutigen war. Der Nordflügel ist bereits ein Renaissanceanbau. An die Disposition knüpft im Stockwerk der um den Turm herumgehende Gang an, der ein halbkreisförmiges Tonnengewölbe mit dreieckigen Stichkappen hat. An diesen Gang schließt der Verbindungsgang ins Minoritenkloster an, der den Burggraben zwischen dem Schloß Nr. 58 - Alte Burggrafschaft und der Kleinen Burg mit einem Bogen überbrückt. Der Gang um den Turm ist offensichtlich in der Renaissancezeit durch die Überdeckung des ursprünglichen Laufganges entstanden.

Bauhistorische Entwicklung :
In den 70er bis 80er Jahren des 16. Jahrhunderts, in denen die Burg von Krumlov grundsätzlich umgebaut wurde, ist es zur Erweiterung des gotischen Palastes der Kleinen Burg zu seiner heutigen Gestalt mit Konsolgesims und bestehendem Dachstuhl gekommen. Im Jahre 1590 wird die Ausschmückung von Palast und Turm mit Malereien vom Maler Bartoloměj Beránek - Jelínek angeführt.

Schloss Nr. 59 - Kleine Burg, Karel Zenker, 1843, Ansicht der Kleinen Burg und des Schlossturmes

Weitere Änderungen hat die Kleine Burg im Barock durchgemacht, wo die Innenräume im Einklang mit den neuen Bedürfnissen umgestaltet wurde. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Räume zu Wohnzwecken umgebaut.

Bedeutende architektonische Details :
Außerordentlich und ganz einzigartig ist die Freskofassade der Kleinen Burg, die teilweise ursprünglich aus der Renaissance stammt und teilweise schon rekonstruiert ist. Die ganze Kleine Burg einschließlich des Turmes ist reich an vielen bedeutenden architektonischen Details, wie zum Beispiel das gotische Eingangsportal in den Turm, Renaissancegewölbe und weiteres.


Schloss Český Krumlov, Ansicht des Objektes der Münze und der Kleinen Burg mit dem Schlossturm von der Südseite, Foto: Lubor Mrázek

Geschichte der Bewohner :
Die Burg Krumlov wird zum erstenmal in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts im Bericht des österreichischen Ritterdichters Ulrich von Liechtenstein erwähnt. Mit der Bauentwicklung der Oberen Burg als Wohnkern des Burgkomplexes wird die Kleine Burg zeitig zu einem Bestandteil des Fortifikationssystems und später zu einem weniger wichtigen Lagerobjekt degradiert. Der vorletzte Herrscher der Dynastie Rosenberg Wilhelm von Rosenberg hat die Kleine Burg zu einem Renaissanceschloß im Rahmen des Umbaues der ganzen Burg umbauen lassen. Das Objekt hat trotzdem weiterhin als Lagerraum gedient. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts werden hier eine Wohnung und eine Hofmeisterkanzlei im Erdgeschoß der Kleinen Burg erwähnt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Objekt zu einer großen Wohnung des Herrschaftsdirektors und zu seiner Kanzlei mit den Zimmern der Kanzleiangestellten umgestaltet. Im Jahre 1947 wurde eine große Restaurierung und Sicherung des Turmes durchgeführt. Nach 1950, als das Schloß schon im Staatseigentum war, wurde die Direktorenwohnung zu mehreren Wohnungseinheiten umgestaltet.

Heutige Nutzung :
Heute befindet sich das Objekt in der Rekonstruktion. Es soll in Zukunft für kulturell-gesellschaftliche Zwecke genutzt werden.

Schloss Nr. 59 - Kleine Burg, gegenwärtiger Zustand ..

(ds)

Weitere Informationen :
Schloss Nr. 59 - Kleine Burg, Restaurierung der Renaissancewandmalereien